Das Ding mit dem Gewicht

by Tania

Das Ding mit dem Gewicht

Das Ding mit dem Gewicht ist so eine Sache für sich, häufig treten zum Thema „Größe und Gewicht“ bei Hunden viele Diskussionen in den Social Media Netzwerken auf. 

Jeder Hundebesitzer verfolgt das selbe Ziel: ein langes und gesundes Hundeleben.

Einiges ist genetisch vorbestimmt, anderes können wir wiederum beeinflussen, die Fütterung spielt dabei eine ziemlich große Rolle. Aber nicht nur die „richtige“ Fütterung ist dabei ausschlaggebend, sondern auch die Menge. Jeder dritte Hund, der zu uns in die Praxis kommt, befindet sich in einem übertriebenen Ernährungszustand, schlicht und einfach gesagt, zu dick. Nett verpackt, versucht man den Besitzern, mitzuteilen, dass ihr Liebling offensichtlich ein Gewichtsproblem hat. Geschockt oder völlig uneinsichtig reagieren die Leute zunehmend mit Abwehrhaltungen, gepaart mit Ausreden und Rechtfertigungen, dass es sich bei dem Hund um eine „australische Zuchtlinie“ handle, da sei der Rassestandard so gewollt, dass der Labbi 55kg auf die Waage bringe, getreu dem Motto: größer, schwerer, besser! 

Wenn wir das mal in Relation setzen, sprechen wir von einem Übergewicht von fast 40% , dass wären bei einem Menschen von 70kg Normalgewicht, 28kg On Top. Dass diese Überfütterung unseren Lieblingen also mehr schadet als glücklich macht, wollen die meisten Besitzer erst spät oder gar nicht verstehen. Es wird immer auf Überzüchtungen der Hunderassen geschimpft, dass ich aber in meinen eigenen vier Wänden, durch Überfütterung meinen Hund evtl. mit Messer und Gabel umbringe, davon spricht keiner und nur die wenigsten gestehen sich den Fehler ein.  Von Atemproblemen, über Gelenkprobleme und Bewegungsstörungen, Hautkrankheiten und Störungen des Immunsystems bis hin zu Diabetes kann sich fütterungsbedingt also einiges entwickeln und eventuell muss der Hund dann noch kastriert werden, da er sich durch den wankenden Hormonspiegel nicht richtig auf die Therapie einstellen lässt.  Natürlich kann Übergewicht auch durch eine bereits vorhandene Erkrankung, wie z.B. Cushing oder Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) hervorgerufen werden, aber meistens, manipuliert von unseren Lieblingen, werden wir immer gerne von den Kulleraugen verleitet, hier und da mal ein Leckerchen oder eine extra Portion Futter springen zu lassen, überschüssige Energie, die der Hund in Fett umwandelt. Bei einigen Hunderassen ist das „moppelige“ sogar schon zum ungeschrieben Rassestandard mutiert. Ich selbst wurde einmal mit meinem Frenchie gefragt, welche Rasse das ist; Französische Bulldogge, sieht man doch oder nicht? Antwort: die sind doch eigentlich viel dicker. Mein Blick muss wohl mein ganzes Entsetzten in Szene gesetzt haben, da die Menschen schnell weiter gelaufen sind. Ähnlich ist es bei Mops, Labrador und Co. wo Adipositas schnell mit Muskelmasse verwechselt wird. Stolz präsentieren die Besitzer das überschüssige Gewicht ihrer Vierbeiner.

IST DOCH GANZ EGAL WIE GROß UND SCHWER DIE ANDEREN SIND, DAS GEWICHT EURES HUNDES MUSS ZU SEINEM KÖRPER PASSEN

Ganz extrem ist es in Hundeforen mit Hunden größerer Rassen, der Welpe ist gerade eingezogen und schon wird sich erkundigt, was andere Welpen denn in dem Alter gewogen haben, wie groß und schwer sind eure Hunde, eine Frage die nicht all zu selten auftaucht, ist doch ganz egal wie groß und schwer die anderen sind, das Gewicht eures Hundes, muss zu seinem Körper passen. Wir vergleichen uns doch auch nicht untereinander in Größe, Gewicht, Kleidergrößen oder was auch immer. Warum also machen wir es bei unseren Hunden? Bei Rassehunden gibt es Standards an denen man sich orientieren kann, um einen Anhaltspunkt zu haben, aber auch das kann abweichen, wenn der Hund größer oder kleiner gerät als „vorgeschrieben“, nur weil da 40-45kg im Standard stehen, muss der Hund, der 5cm kleiner geblieben ist, nicht auch das Gewicht auf die Waage bringen. Bei Mischlingen muss man abwägen in welchem Spektrum sich das Normalgewicht befindet. Die Faustregel besagt, man sollte die Rippen spüren, aber nicht sehen können.

Eine Bitte an Alle, achtet auf das Gewicht eures Lieblings, haltet ihn so lange fit wie es nur geht, euere Fellnase wird es euch danken.

Entwicklungsbedingt erkranken ohnehin schon genug Hunde an irgendwelchen Krankheiten, dann muss nicht noch eine zusätzlich ran gefüttert werden. 

Ich wünsche euch allen ein schönes Osterfest. 

Liebe Grüße, Tania, Eadie und Sultan. 

 

Instagram: frenchiesultan


1 Kommentar


  • Lena

    Wichtiges Thema! Toll geschrieben liebe Tania


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