Der Assistenzhund und seine Ausbildung

by Sabrina

Der Assistenzhund und seine Ausbildung

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Nicht jeder Hund kann zum vierbeinigen Assistenten ausgebildet werden.

 

Einiges kann man durch intensives Training ausgleichen, vieles dem Hund beibringen, und doch benötigt es bestimmte charakterliche Eigenschaften, um am Ende einen zuverlässigen Assistenzhund sein Eigen zu nennen. Das heißt nicht, dass so ein Hund immer zu 100% funktionieren muss, er ist immerhin keine Maschine sondern ein Lebewesen mit eigenständigem Willen und oft auch einem mehr oder weniger starkem Sturkopf, aber zu ängstliche Hunde oder solche, bei denen es in der Vergangenheit zu beißvorfällen gekommen ist, sind für diesen Job einfach nicht geeignet. Außerdem gibt es durchaus auch Hunde, denen man mit dem harten Pensum keinen Gefallen tun würde, die für andere Aufgabe besser geeignet sind. Hunde mit sehr starkem Jagdtrieb sind oft besser in anderen Arbeitsbereichen aufgehoben, sagen viele, und je nach gewünschten Aufgaben des zukünftigen Begleiters spielt auch seine Größe und der Körperbau eine Rolle. Zu kleine, zierliche Hunde können beispielsweise keine führaufhaben übernehmen, und je nach Größe kommt der Hund vielleicht gar nicht an Lichtschalter, Schubladen oder Türgriffe, falls er diese bedienen sollte. Natürlich können auch kleine Hunde wunderbare Assistenzhunde werden. Als Signalhund beispielsweise, man kann mit einigen von ihnen prima Anzeigeverhalten trainieren!

Bisher gab es drei verschiedene Wege, seinen Hund zum Assistenten zu machen. Die Selbstausbildung, die Teilausbildung und die Fremdausbildung.
Bei der Selbstausbildung ist der Halter - vielleicht mit Hilfe von Familie, Freunden oder Bekannten - alleine dafür verantwortlich, seinen Hund auszubilden. Sie ist die günstigste aller Ausbildungsmethoden, aber für den (in der Regel ja kranken) Halter auch die anstrengendste und zeitintensivste. Empfohlen ist das niemandem, der nicht wirklich zu 100% weiß, was er da eigentlich tut. Wer schon mal einen Assistenzhund ausgebildet hat kann darüber nachdenken, aber selbst da ist es nicht sicher, dass alles glatt läuft, schließlich ist wie bei den Menschen jeder Hund individuell. Ein „Ableger“ davon ist die begleitete Selbstausbildung, bei der man sich einen Trainer zur Seite holt, der in eigens gewählten Abständen zu Rate gezogen wird und eine große Unterstützung sein kann. Diese Form ist dann durchaus auch für Laien umsetzbar.

Bei der Fremdausbildung wird der Hund „extern“ ausgebildet, ohne dass der (zukünftige) Halter etwas damit zu tun hat. In einigen Fällen weiß man nicht einmal, welcher Hund einem später zur Seite stehen wird, oder es gibt nur wenige Fotos während den Ausbildungsmonaten. Sie ist die teuerste der drei Ausbildungsformen und da der Halter leider nur in seltenen Fällen finanziell unterstützt wird, ist es für viele Menschen leider unmöglich, das zu finanzieren.
Der fertig ausgebildete Hund wird hierbei vor oder nach seinem Einzug ein paar Wochen von seinem Trainer begleitet, um aus Mensch und Hund ein optimales Team bilden zu können.

Die Teilausbildung ist eine Mischung aus den anderen beiden Formen und liegt finanziell im mittleren Preissegment. Dort wird der Hund meist zu 50-75% ausgebildet und zieht dann bei „seinem“ Menschen ein. Das fehlende Training findet dann (optimal mit dem Trainer gemeinsam) zwischen Assistenzhund und Assistenznehmer statt.


Das ist der Stand wie er ist, seitdem es Assistenzhunde in Deutschland gibt. Zukünftig, in den nächsten Monaten, wird sich - durch das Teilhabestärkungsgesetz - diesbezüglich wahrscheinlich einiges ändern - was genau bzw. wie die Ausbildung schlussendlich aufgebaut sein wird, das steht aktuell noch zu großen Teilen in den Sternen. Es war die Sprache davon, dass Selbstausbildungen nicht mehr oder nur in wenigen Ausnahmen erlaubt sein werden, und auch eine Prüfung zum Abschluss ist vorgesehen, die es bisher noch nicht gibt. Die Idee der Prüfung ist eigentlich gut - die Umsetzung, wenn sie so ist, wie aktuell im Gespräch, aber leider nicht.
Kommt es wirklich so, werden sich in Zukunft viel weniger Menschen einen Assistenzhund leisten können, weil sich trotz dadurch steigender Kosten die Krankenkassen immer noch nicht an deren Finanzierung beteiligen. Aber wir werden sehen...

Ich persönlich habe mich bei Balou für die begleitete Selbstausbildung entschieden. Er war aber auch kein Welpe mehr, als wir die Ausbildung gestartet haben, kannte alle Grundkommandos, Grundgehorsam und gegenseitiges Vertrauen war schon lange da. Etwa ein bis zwei Mal im Monat habe ich eine Einzelstunde bei ihr gebucht, um Probleme im Training zu besprechen oder mir dabei helfen zu lassen, neue Assistenzleistungen aufzubauen. Später bin ich dann in die Gruppenstunden eingestiegen, in denen hauptsächlich Alltagstraining angeboten wird. Eine Prüfung haben wir nicht abgeschlossen.

Inzwischen ist Balou gut ausgebildet - auch wenn das Training bekanntlich nie endet. Ich besuche immer noch die Gruppenstunden meiner Trainerin, nicht mehr, weil wir sie brauchen, sondern vor allem weil es uns beiden Spaß macht und Auffrischungen des Gelernten niemals falsch sind. Wir genießen die Zeit wie sie ist, solange das noch so möglich ist. Und was die Zukunft betrifft, so werden wir uns schon irgendwie in die neuen Anordnungen einfügen können.

Macht’s gut ihr Lieben, und bis zum nächsten Mal!

Sabrina & Balou

 

Schaut gerne bei Balou´s Instagram Account vorbei : service.lou.and.friends


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