Wenn der Hund mal nicht frisst

by Tania

Wenn der Hund mal nicht frisst

Da sitzt er, der Vierbeinige Freund, vor seinem vollen Napf und rührt ihn nicht an, Panik bei den Zweibeinern macht sich breit, der Hund will nicht fressen.

Was tun?

Schnell wird ein bisschen Joghurt unter das Futter gemischt, siehe da der Hund frisst. Am nächsten Tag, das gleiche Spektakel. Verdammt, kein Joghurt mehr im Haus, also wird etwas Reis gekocht, Möhrchen drunter gemischt, Hüttenkäse drüber. Ah, der Hund frisst. Aber sein Futter ohne Topping, will er nicht anrühren. Dann kommt die Erleuchtung, das kann ja so nicht sein, der Hund muss krank sein. Ruck zuck einen Termin beim Tierarzt vereinbart, denn der Hund frisst ja nicht, Hund auf links gedreht, keine Diagnose, Hund gesund. Na Prima, aber warum frisst er denn nicht? Na er frisst doch, aber hat hat innerhalb kürzester Zeit seine Zweibeiner zu besserem Essen überredet, gut erzogen macht Mensch das, was Hund bezwecken wollte. Dieses Phänomen lässt sich aber nicht nur bei frisch gebackenen Hundeeltern beobachten, sondern auch Menschen mit jahrelanger Hundeerfahrung lassen sich fütterungsbedingt gut von ihren Fellnasen erziehen.

Immer wieder erreichen mich auf der Arbeit zahlreiche Anrufe, wo Hundehalter ihre Situation mit: „unser Hund will nicht fressen, Leckerchen nimmt er aber“ beschreiben, im Gegensatz dazu, hatte ich noch niemanden, der gesagt hat, dass der Hund nicht trinkt. Der größte Fokus rund ums Thema Hund beruht auf dem Thema „Futter“. Als würden wir die Liebe zu unseren Vierbeinern lediglich durch Futter ausdrücken können. Ich muss immer wieder schmunzeln, wenn ich Leute in der Praxis habe, die morgens zur Blutentnahme kommen und mit ihrem Hund „mitfasten“, es wird ja schließlich zusammen gefrühstückt oder immer wieder nehmen sich Leute frei, damit die Blutentnahme morgens stattfinden kann, weil den Hund bis Nachmittags nüchtern lassen, für viele schier unmöglich ist. Diese Geste ist in der zwischenmenschlichen Beziehung hingegen jedoch äußerst selten zu beobachten. 

 

Die häufigste Frage nach einer OP:
„wann darf er denn wieder was zu fressen haben?“
Gegen Abend, eine mini kleine Portion. Am Abend dann der Anruf: „der Hund will nichts fressen“. Alles gut, keine Panik, er hat eine Vollnarkose und eine Operation hinter sich, der will einfach noch nicht fressen, davon wird er nicht verhungern.

Intakte Rüden verweigern gerne ihr Futter, wenn die nette Hündin aus der Nachbarschaft gut duftet und für ihn unerreichbar ist, Liebeskummer, wer kennt es nicht? Die unkastrierte Hündin begibt sich 6-8 Wochen nach ihrer Läufigkeit in ein hormonelles Chaos, auch hier wird gerne mal nur am Fresschen geschnuppert und unangetastet stehen gelassen. 

Natürlich gibt es auch solche Hunde, die tatsächlich Krank sind, wenn sie das Frühstück mal verschmähen, gerade in Fällen von Magen-Darm Infekten, aber wir wollen dann auch nicht unbedingt was essen, wenn uns der Magen mal beschäftigt. Wichtig dabei ist die Wasseraufnahme, wir sollten den Fokus auch mal auf das Trinkverhalten richten, trinken ist so wichtig, gerade für die Nieren und um den Hund vor Austrocknung zu bewahren. Ein Hund überlebt gut drei Wochen ohne Nahrungsaufnahme, aber keine drei Tage ohne Wasser. 

Es ist noch kein Hund vor einem vollen Napf verhungert. 

In dem Sinne, kommt gut durchs Wochenende.

Liebe Grüße von Tania, Eadie und Sultan

Instagram: frenchiesultan

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